Die Geschichte des Wing Tsun Kung Fu

Wing Tsun Kung Fu wurde, wie zahllose andere chinesische Kampfkünste, in der Zeit der Besetzung und Unterdrückung Chinas durch die mandschurische Fremdherrschaft entwickelt. Da sich in China unzählige, voneinander isolierte Widerstandszellen entwickelten, die alle nach einem ähnlichen Muster organisiert waren, bildeten sich in deren Kampftraining völlig eigenständige Kampfstile heraus, die wir heute als die unzähligen Kung Fu Stile kennen.

Da in den Berichten über die Entstehung Legende und Fakten verschmelzen, läßt sich heute nur sicher sagen, daß eine der wesentlichen Gründerinnen des Stils eine Frau namens Ng Mui war, durch deren Einfluß der Stil sich nicht durch hohen Krafteinsatz auszeichnete, sondern durch das intelligente Ausnutzen der Kraft des Gegners. Dadurch ergab sich, daß der körperlich schwächere oder kleinere Kontrahent nicht automatisch benachteiligt war, sondern das technische Können den Ausschlag über Sieg oder Niederlage gab.

Diese Eigenschaft hat sich das Wing Tsun Kung Fu bis heute bewahrt. Im Gegensatz zu vielen heute bekannten KampfSPORTarten wurde es nie durch Regeln, wie sie für einen Wettkampf notwendig sind, eingeschränkt. Statt dessen wurde die kompromißlose Ausrichtung auf realistische Selbstverteidigung, die bereits den Schöpfern dieser Kriegskunst einziges Anliegen war, über Generationen von Meistern durch die Jahrhunderte weiter verfeinert und in den letzten Jahrzehnten mit europäischer Systematik und modernen Trainingsmethoden ergänzt, um heute die vielleicht effektivste Kampfkunst aller Zeiten darzustellen.